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Biographie

Hedwig Bender (22. Februar 1854 in Luxemburg – 13. April 1928 in Erfurt)

Hedwig Bender (Helene Bender) war eine deutsche Philosophin, Frauenrechtlerin und Dichterin.

Hedwig Bender wurde 1854 in Luxemburg als Tochter eines preußischen Offiziers geboren und war über ihre Mutter Adelheid von François verwandt mit der Schriftstellerin Louise von François. Nach der Versetzung ihres Vaters verlebte sie ihre Kindheit im schlesischen Glatz und besuchte die Mädchenschule in Oeynhausen. 1872 legte sie ihr Examen als Lehrerin an der höheren Mädchenschule in Hannover ab und war in der Folgezeit u. a. in Minden und Dresden tätig, bevor sie 1878 nach Eisenach kam. 1928 verstarb sie in Erfurt.

Bender war zeit ihres Lebens nicht verheiratet und hatte keine Kinder.

Benders wissenschaftliches Interesse galt den Lehren der Philosophen Baruch de Spinoza und Giordano Bruno. Sie versuchte, die von Spinoza entwickelte einheitliche Weltanschauung unter Zuhilfenahme der Atomistik und der Lehren von Immanuel Kant neu zu begründen. Ihre erste Schrift, die philosophische Abhandlung „Die Substanz als Ding an sich“, veröffentlichte sie 1884 im Alter von 30 Jahren in der zu Halle herausgegebenen Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik, damals unter dem Pseudonym Hermann Bender. In der Folgezeit wurden ihre Schriften in zeitgenössischen Zeitschriften wie „Westermanns Monatshefte“, „Nord und Süd“ oder „Die Frau“ veröffentlicht, teilweise unter den Autorenangaben H. Bender und Helene Bender.

Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit gehörte Bender zum konservativen Lager der bürgerlichen Frauenbewegung. Ihr besonderes Interesse galt der Gleichberechtigung der Frau im ausgehenden 19. Jahrhundert, ohne jedoch die Rolle der Frau als Ehefrau und Mutter in Frage zu stellen oder gar als Beruf anzuerkennen. So schrieb sie in einem Aufsatz 1895:

„Unverantwortlich ist demnach das Bestreben so mancher Männer, die Frauen aus eigennützigen Motiven so viel wie irgend möglich im Zustande der Unwissenheit und geistigen Unmündigkeit zu erhalten.“

Sie initiierte Unterschriftensammlungen, u. a. für den freien Zugang von Frauen zum Studium der Medizin, und war Mitbegründerin der Eisenacher Ortsgruppe des Allgemeinen Lehrerinnenvereins. Mit Louise von François war sie freundschaftlich verbunden, überliefert ist ein Briefwechsel beider Frauen während der Eisenacher Zeit Benders.

Verwendete Quelle: Artikel Hedwig Bender in: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. Oktober 2010, 15:01 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hedwig_Bender&oldid=80464240 (Abgerufen: 2. Dezember 2010, 12:42 UTC)
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Frl. Hedwig Bender, Eisenach, Kapellenstr. 8, geboren 22. Februar 1854 in Luxemburg, als Tochter eines preussischen Offiziers, verlebte nach dessen Versetzung den grössten Teil ihrer Kindheit in Glatz. In späteren Jahren absolvierte sie in Hannover das Lehrerinnenexamen, machte als einzige Tochter ihrer Eltern keinen praktischen Gebrauch von demselben. Gleichwohl trieb die ihr eigentümliche Arbeits- und Schaffensfreude sie zu weiterer Thätigkeit und sie fand, nach einer kurzen Beschäftigung mit der Blumen- und Landschaftsmalerei, schliesslich ihre volle und wahre Befriedigung in der Philosophie. Angeregt durch Herder und Goethe verlegte sie sich auf das Studium von Spinoza, Kant, Schopenhauer u.a. Mit 30 Jahren trat sie mit ihrer ersten wissenschaftlichen Arbeit hervor, einer kleinen philosophischen Abhandlung über "Die Substanz als Ding an sich", welche in der "Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik" in Halle erschien. Ausser nachstehend aufgeführten Schriften sind noch verschiedene Aufsätze in "Westermanns Monatsheften", "Nord und Süd", "Die Frau" und anderen Zeitschriften erschienen, unter denen besonders der über Giordano Brunos philosophische Bedeutung sehr viel Beifall gefunden hat. Erwähnenswert ist noch, dass Hedwig Bender nahe verwandt mit Luise von François und eine Nichte der Dichterin Clotilde von Schwartzkoppen ist, deren Biographie sich ebenfalls in diesem Werke findet. Die ersten Werke erschienen unter dem Pseudonym H. Bender. Durch Arbeiten wie durch Sammlungen von Unterschriften für die Ärztinnenpetition hat sie sich auch Verdienste um die Frauenbewegung erworben. Ihre Lebensbeschreibung mit Bild erschien bereits Nov. 1887 in der Leipziger Illustrierten Zeitung.

Verwendete Quelle: Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2, Berlin, 1898, S. 481.

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