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Su Dung Po, Su Schï, Su Shi (6. Januar 1037 – 24. August 1101)

Su Dung Po oder Su Schï war Schriftsteller, Dichter, Künstler, Kalligraf, Pharmakologe und Politiker in der Song Dynastie. Er ist der Taoist unter den klassischen chinesischen Schriftstellern.

Seine amtliche Laufbahn ist so wechselreich, wie die der meisten Männer seiner Zeit. In die Höhe gekommen durch die kaiserliche Bewunderung für seine Fähigkeiten hatte er die Unbilden des Schicksals zu erfahren, sowohl durch sachliche Gegensätze, wie z. B. seinen Widerstand gegen die Reformen des Wang An Schï, als auch durch persönliches Übelwollen von Gegnern, die er durch seinen scharfen Spott gereizt hatte. Er ist weit herum gekommen in China von Kiautschou, wo er eine Zeitlang Kreisbeamter war, bis zu den Barbarenstämmen der Insel Hainan im äußersten Süden. Er hat kaiserliche Ungnade zu erdulden gehabt. Dann wieder wurde er zu Ehren berufen und seine Sänfte wurde von Palastdamen mit brennenden Fackeln nach Hause geleitet. Am berühmtesten vielleicht ist die Zeit, die er am Westsee bei Hang-dschou verbracht hat, der in seinen Inselanlagen und Bauwerken noch jetzt die Spuren seiner Tätigkeit zeigt. Sein hoher Schönheitssinn verlieh ihm die Möglichkeit zu verfeinertem Lebensgenuß in Natur und Gesellschaft. Daneben zeigte er philosophischen Tiefsinn taoistischer Richtung, verbunden mit kritischer Schärfe des Urteils. Auch ist er neben seiner Dichtung durch den Schwung seiner Handschrift und die flüssige Kraft seiner Malereien berühmt.

Verwendete Quelle: Chinesisch-Deutsche Tages- und Jahreszeiten, Lieder und Gesänge, Verdeutscht von Richard Wilhelm, Eugen Dietrichs Verlag, Jena, 1922

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