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Biographie
Maria Mnioch war eine deutsche Dichterin.
Maria lebte in Neufahrwasser am Ausfluß der Weichsel, wohin ihr Vater als Besucher im Packhofe versetzt worden war. Hier wurde sie die Schülerin ihres späteren Mannes, dann seine Freundin und schließlich seine Ehefrau.
Sie wuchs in wenig rosigen und recht anspruchlosen Verhältnissen auf, fiel aber wegen ihrer edlen Gesinnung bei den Familien der Honoratioren auf und wurde gerne als Gesellschafterin ihrer Kinder gesehen.
Sie war überaus lernbegierig und fleißig und von ihren dreizehnten bis zu ihrem fünfzehnten Geburtstag gönnte sie sich kaum zwei oder drei Stunden zur Erholung oder jugendlichem Vergnügen.
Ihre ersten Kontakte mit Literatur waren die Schriften Gellerts, mit vierzehn gewann sie Interesse an Schillers Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, wenig später zählten zu ihren Lieblingsdichtern Schiller, Herder und Goethe.
Sie las selten alleine – gerne las sie ihrem Mann vor oder ließ sich von ihm vorlesen; sie schrieb nur in einsamen Stunden und nur gelegentlich und ihre Dichtungen waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt.
Die Dichterin starb kurz nach Vollendung ihres zwanzigsten Lebensjahres an den Folgen der schweren Geburt ihres dritten Kindes.
Ihr Mann sammelte ihre Dichtungen und gab den Band Zerstreute Blätter, Görlitz, 1800, Gedichte seiner Frau posthum heraus.
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Aus Allgemeine Deutsche Biographie: Mnioch's Gattin Maria, geborene Schmidt, ist nur durch ihren Mann in der Litteratur bekannt geworden.
Er veröffentlichte schon in den gesammelten Schriften: "Zerstreute Blätter, beschrieben von Maria Mnioch"; von ihnen urtheilte Herder: "sie werden den Namen Maria M. jedem Leser von reinem Sinne werth machen". Als Buch erschienen sie 1800 in Görlitz; zweite unveränderte Auflage ebenda 1821. - Geboren am 1. Februar 1777 in der Nähe von Danzig, wurde Maria M. in Neufahrwasser, wohin ihr Vater als Inspector beim Packhof versetzt war, Schülerin ihres nachherigen Mannes; im 17. Jahre ihres Lebens vermählte sie sich mit ihm. Sie starb schon am 18. April 1797 in Warschau. Ihre kleinen Gedichte, Aufsätze und Einfälle hatte sie nie für den Druck bestimmt. Sie spiegeln einen reinen, weiblichen Sinn wieder. Goethe, Schiller, Herder sind ihre Lieblinge. Ihre selbständigen und anziehenden Bemerkungen über diese Dichter verleugnen nie die weibliche Empfindung.