William Turner – Shade and Darkness – the Evening of the Deluge
Donnre lieber, o Himmel, rasch und kräftig,
Aber siehe nicht aus so kalt und verdrießlich
Wie die eingewurzelte böse Laune. –
Wenn du donnerst, so segnest du im Schelten,
Und du ehrest den Menschen, denn du rufst ihm
Aufzuschauen aus seinem trägen Leben,
Wo er mit Aug’ und Herzen am Boden haftet. –
Wenn dir heftig ein Thränenguß entstürzet,
O so weinst du über der Menschen Elend,
Ueber die tausend Jammer, die von oben
Dein mitleidiges Auge ganz umfasset.
Aber mit diesem Angesicht des kalten
Ueberdrusses scheinest du uns zu sagen,
Es ist gar nichts mit euch und eurem Wesen,
Ihr verdienet so wenig Zorn als Mitleid.
Darum machen uns diese trüben Tage
So verstört, so träge, so muth- und kraftlos;
Wir verzweifeln, daß uns ein Werk gelinge!
Sehr willkommen ist dann der frühe Abend!
Erst mit dem Kerzenlicht im trauten Zimmer
Wird es hell in der Seele, und wir finden,
Was wir am Tage verloren, uns selbst wieder!