Guido Cagnacci – Allegoria della vita umana
Was bleibt?
Was bleibt vom Blau der Bergesgipfel,
Vom Morgentau der Wiesenflur?
Vom Sonnenglanz im Tannenwipfel,
Von eines Falters Blütenspur?
Was bleibt vom duftigen Frühlingstriebe,
Der Wogen lichumspühltem Schaum?
Vom holden Rätseltraum der Liebe
Im Zeitenflug, im Weltenraum?
Was bleibt von goldenen Sommertagen,
Da hoch ob Fels und Haidekraut
Von wanderlustigem Fuß getragen
Wie tief ins sonnige Thal geschaut? – –
Gleich eines Falters Flügelschweben
Verweht im Weltall Leid und Glück –
Von Deiner Lust, von Deinem Beben
Dereinst mein Herz – was bleibt zurück?